Guacáyo
Pressebericht

Rundschaubericht Guacayo im Häberlen vom Mittwoch, 02.10.2019.

Bericht & Foto: ANDREAS DEHNE

Reggae, Rock und viel Gefühl

Die Hamburger Newcomerband Guacáyo überrascht im Gaildorfer Häberlen mit modernem Reggae und einer fantastischen Sängerin.

Sophie Filip, einzige Frau zwischen den drei Jungs der Hamburger Band Guacáyo, intoniert den berühmten Text des Titels „Three little birds“ von Bob Marley. „Don’t worry about a thing. Because every little thing gonna be alright.“ Aber sie singt ihn nicht alleine. Die begeisterten Zuschauer in Gaildorf singen ihn fast schon euphorisch und sehr emotional mit. „Sorge dich nicht – alles wird gut.“ Irgendwann übernehmen die tanzenden Besucher den Refrain dann alleine. „Don’t just sing – believe it“, feuert Sophie sie an. Und das scheinen sie alle auch zu tun. Zumindest an dem Abend im unverständlicherweise nur schwach besuchten Häberlen in Gaildorf.

Guacáyo hat mit Sophie Filip eine begnadete Sängerin zu bieten

Gleich darauf schwenken Sophie und ihre Band so richtig um. „You Know I’m No Good.“ Amy Winehouse hätte ihre wahre Freude an der Interpretation von Sophie Filip und Guacáyo gehabt. Die begnadete Sängerin drischt den Song mindestens ebenso emotional gewalttätig zwischen die treibenden Beats der Band wie das tragisch verruchte Original. Bei dem berühmten und sehr viel gecoverten „Crazy“ von Gnarls Barkley lässt sie sogar noch mal die Amy so richtig raus. Obwohl Winehouse den Titel wahrscheinlich nie gesungen hat.

Die eigentliche Überraschung des Abends sind jedoch die eigenen Titel der Band. „Yuniverse“ nennen sie ihre erste EP. Sie spielen alle der sieben Titel. „Ihr seid quasi das Letzte“ verkündet Sophie von der Bühne herab. Um nach einer kleinen Pause hinzuzufügen. „Das letzte Konzert unserer Sommertour. Und das fühlt sich gerade so richtig geil an. Aber diese Anspielung haben bestimmt schon viele Künstler in Gaildorf gemacht.“ Tim Lucas (Gitarre, Gesang), Tobias Nitzbon (Keyboards, Synthesizer als Bass) und Jannes Westedt (Schlagzeug) bilden zusammen mit Sophie Filip die Gruppe Guacáyo. Sie spielen gleich zu Beginn im Gaildorfer Häberlen die ersten zwei ihrer eigenen Songs: „Bro“ und „Lady“.

Beides Titel, die unmittelbar in die Beine gehen. Die Zuschauer tanzen sofort. Zumindest die meisten. Ein paar wenige wippen zwar nur mit dem graubehaarten Kopf. Wahrscheinlich träumen sie von der Zeit, als sie noch Rastalocken hatten. Bei „Lady“ singen die Zuschauer dann schon kräftig mit. Auch wenn es zunächst nur ein intensives „oooh ooh oh“ ist. Ein Titel, der mit sphärisch klingenden Tönen aus dem Keyboard beginnt, um dann bei den Reggae-typischen Bassläufen zu landen. Guacáyo mischt den Reggae mit Elementen des Rock und Pop förmlich auf und kreiert daraus einen groovigen Crossover-Sound, der mit intensiv pulsierenden Beats sofort die Hüften kreisen lässt.

Hamburger Band gibt drei Zugaben

Dominiert wird der sommerliche Sehnsuchtsreggae von der angerauten ausdrucksstarken Stimme der Sängerin Sophie Filip, die mit jedem Lied verruchter zu werden scheint.

Nach etwa 100 Konzertminuten verabschiedet sich die Band von den etwa 60 Zuschauern im Häberlen. Die bekommen noch drei Zugaben. Bei dem wunderbaren „Cry me a river“ von LMK, gespielt in der Besetzung Gitarre/Gesang, versagt das Instrument. Tim Lucas wechselt kurzentschlossen ans Keyboard und sie spielen das Stück in der Besetzung Keyboard/Gesang zu Ende. Damit scheint das Repertoire der Band erschöpft zu ein. Guacáyo wiederholt auf das Drängen der Zuschauer hin zwei Titel. „Bro“ und „den ersten Song“, den sie jemals veröffentlicht haben: „Drop in the ocean.“ So hätte es gerne noch weitergehen können.

Text zum Foto: Sophie Filip singt mit ihrer Band Guacáyo beim Konzert im Häberlen.

Guacáyo
Samstag, 28.09.2019, 20:00 Uhr
Karlstr. 66
Mitglieder 16 €, Nichtmitglieder 18 €

Grooviger Sehnsuchtsreggae mit Substanz durchzogen von farbenfrohen Beats. Die charakterstarke Stimme der Sängerin trifft auf Timbalissounds und Offbeat genauso wie auf Gitarrenriffs aus Pop und Rock. Guacáyos Songs strotzen vor Freiheitsdrang und Sehnsucht und zelebrieren dabei Unabhängigkeit und Gemeinschaft zugleich. Über fette Bässe schwingen ernste Themen, sodass die Songs auch außerhalb der Clubs nicht nur zum Tanzen, sondern auch zum Nachdenken anregen.

Besetzung:

Sophie - vocals
Tim - guitar, backingvocals
Tobias – keys, synthbass
Justus – drums, FX

Tickets: 07944-5319896 (Anne Kauer), Email: annekauer@gmx.net

Ort: Karlstr. 66
74405 Gaildorf
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