Rundschaubericht Black Cat Bone 07.03.2024 Bericht & Foto: Karena Häfner.
„Die Die Enge ist hier total okay„
Band Black Cat Bone rockt vergangenen Samstag das Häberlen in Gaildorf. Die fünf Musiker begeistern ihr Publikum und lassen sich von der Atmosphäre in der Kulturkneipe.
Black Cat Bone stehen in der Musikszene für Blues. Und in Gaildorf für ein volles Häberlen. So auch am vergangenen Samstag. Es war der vierte Auftritt der Band in der Schenkenstadt. Im Jahr 2018 haben sie dort zuletzt viel Applaus geerntet. Schlagzeuger Ulrich Wagner gefällt es in der Gaildorfer Kulturkneipe. Auftritte in großen Konzerthallen sind für ihn nicht mehr das Ziel: „Es geht uns nur noch um die Musik, nicht mehr um einen spektakulären Rahmen. Wenn wir es geschafft haben, für zweieinhalb Stunden eine Atmosphäre zu schaffen, sodass die Leute anders rausgehen als sie gekommen sind, dann haben wir es richtig gemacht.“
Füße wippen, Hüften wiegen
„Die Kraft, die wir an so einem Abend wie heute vom Publikum bekommen, ist ganz wichtig Ulrich Wagner“ (Schagzeuger)
Das haben sie offenbar. Black Cat Bone kommt an. Das Publikum, einige wohl in ähnlichem Alter wie die Musiker, aber ebenso junggeblieben, tanzt nicht. Aber Füße wippen, manche Hüfte wiegt sich im Takt, während Sängerin Tanja Telschow mit ihrer kraftvollen Soulstimme die „I‘d Rather Go Blind“, bekannt geworden durch Etta James, singt. Oder „Pack It Up“ von Freddie King.
Zur Bühne im Häberlen, die Künstler und Zuschauer nahe zusammenführt, meint Ulrich Wagner: „Die Enge ist hier total okay. Es gibt sowas wie ein Minimum an Orchestergraben-Bedürfnis. Aber das hatten wir hier“, so der 72-Jährige. Was ihm gefällt: „Ich habe mich heute gefreut, weil ich beim Spielen direkt in die Gesichter schauen konnte und viele lächeln sah.“ Zufriedene Gesichter waren am Samstagabend im Häberlen in der Tat einige zu sehen.
Gitarrist Gunter Richter singt auch einen der eigenen Songs: „Den hab ich geschrieben, als ich 21 war.“ Die Musik sei für die Band Energiequelle und Ventil zugleich. „Vielleicht ist sie das auch für unser Publikum. Die Kraft, die wir an so einem Abend wie heute vom Publikum bekommen, ist ganz wichtig“, sagt Drummer Ulrich Wagner. Als Seele und Bauch der Band beschreibt Gitarrist Gunter Richter wiederum den erfahrenen Schlagzeuger, der seit 2001 auch Organisator, Agent und Pressesprecher der Band ist. Richter ist seit 2009 der Saitenkünstler der Band. Er sei ein echter Blues-Experte, bescheinigt ihm Wagner.
Bassist Stephan Wagner ist seit der Bandgründung 1979 dabei. Für den Keyboarder Tom Karb ist es hingegen erst das sechste Konzert mit der Band. Er bereichert sie mit intuitiven, facettenreichen Spiel.
Blues geht in Gaildorf praktisch immer. Das weiß natürlich Wolfgang Frey, der die fünf Musiker aus dem Raum Tübingen und Reutlingen engagiert hat: Dass sie gut sind, wusste er. Dennoch: „Ich sehe heute Abend viele Gesichter, die mir neu sind.“ Also nicht alles, wie sonst. Um Abwechslung, Neuheiten, aber auch Nachwuchsförderung geht es Frey, wenn er das Jahresprogramm der Kulturkneipe organisiert. Bands nach Gaildorf zu holen, sei jedoch gar nicht so schwer: „Ich bekomme täglich etwa acht Anfragen von Bands, die hier spielen möchten.“
Am 30. März kommen Sängerin Robbin Kapsalis, der Harmonika-Virtuose Giles Robson und die Fat Harry Band in die Kulturschmiede. „Darauf bin ich sehr gespannt, ich freue mich drauf“, sagt Wolfgang Frey.
Text Foto oben: Gitarrist Gunter Richter ist seit 2009 Teil der Band. Bassist Stephan Wagner ist seit der Gründung 1979 dabei.
Black Cat Bone, von links: Gunter Richter, Tanja Telschow, Stephan Wegner, Tom Karb (Foto Joachim Belz).
Black Cat Bone, von links: Gunter Richter, Uli Wagner, Tanja Telschow, Stephan Wegner, Tom Karb (Foto Manne Rigol).