Nachruf Deborah Coleman 18.04.2018

Rundschau vom Mittwoch 18.04.2018.

Bericht: RICHARD FÄRBER, Foto: Klaus-Michael Oßwald

Nachruf - Deborah Coleman gestorben

Das 20. Gaildorfer Bluesfest war die Party von Deborah Coleman. Gut, die Fabulous Thunderbirds waren auch da, diese wohl größte Nummer der Bluesfestgeschichte hat man sich zum runden Jubiläum geleistet, die Seele dieser zweitägigen Musik-Party auf der Kocherwiese aber hat sich in der Sängerin und Gitarristin Deborah Coleman gezeigt. Ausgelassen und euphorisch tobte sie über die Bühne, jammte mit Sherman Robertson und Vasti Jackson. Die Thunderbirds zeigten, was das Bluesfest sein kann; Coleman lebte vor, was es ist und sein will. Nun ist die Musikerin gestorben. Deborah Coleman sei in der Nacht vom 12. auf den 13. April den Folgen einer Lungenentzündung erlegen, berichten die „Bluesnews“.

 

Deborah Coleman stammte ursprünglich aus Portsmouth in Virginia. Mit acht Jahren lernte sie Gitarre, mit 15 Jahren spielte sie bereits professionell Bass in diversen Bands in und um Portsmouth, später wechselte sie zur Gitarre. Nach ihrer Hochzeit im Jahr 1981 ließ sie ihre Karriere ruhen, 1985 gründete sie dann ihre erste eigene Band. 1993 gewann sie den Talentwettbewerb des Bluesfestivals in Charleston, was ihr reichlich Studiozeit einbrachte. In der Folge erschienen Alben bei Blind Pig Record, Telarc, JSP und beim deutschen Label Ruf Records. Coleman tourte unter anderem mit Charlie Musslewhite, der 1985 beim Bluesfest aufgetreten war, 2008 auch mit dem „Blues Caravan“. Zehn Mal war sie für einen Blues Music Award nominiert, gewonnen hat sie die Auszeichnung aber nie. 2001 erhielt sie den Orville Gibson Award als beste Bluesgitarristin.

Text zum Foto: Sängerin Deborah Coleman (1956–2018) beim 20. Gaildorfer Bluesfest. © Foto: Archivfoto: Klaus-Michael Oßwald

 
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