Shemekia Copeland und Jason Ricci beim Gaildorfer Bluesfest (Rundschau) 04.01.2024

Vorbericht Bluesfest, Rundschau vom Donnerstag 04.01.2024.

Shemekia Copeland und Jason Ricci beim Gaildorfer Bluesfest
Bericht: Richard Färber, Foto: White House Photo Office

Das Programm für die 28. Festival-Runde auf der Kocherwiese wird vorbereitet und soll bis Ende Januar stehen. Zwei Namen hat die Kulturschmiede bereits bestätigt. Das Bluesfestjahr 2024 wird ein wenig anders sein als seine Vorgänger. Ein wenig. Das 28. Festival wird nämlich nicht wie gewohnt am ersten, sondern erst am zweiten Juli-Freitag und -Samstag gefeiert; die Langzeitplaner unter den Bluesfestfans müssen also ihre Terminkalender korrigieren und womöglich auch ihre Urlaubsplanung umschmeißen. Außerdem tröpfeln schon seit Anfang Dezember die ersten Informationen zum Programm in die Öffentlichkeit, und das hat’s so früh bisher auch nicht gegeben.

Offenes Geheimnis

Beim Weihnachtsblues-Konzert mit der Jimmy Reiter Band im Häberlen war’s eigentlich schon fast ein offenes Geheimnis: Die Bluessängerin Shemekia Copeland ist fest gebucht. Wenige Tage später wurde es über die Social-Media-Kanäle der Kulturschmiede offiziell und auch auf Copelands Homepage ist der Bluesfest-Termin als bisher einziger Auftritt in Deutschland bereits gelistet.

Copeland ist kein Bluesfest-Neuling: Sie war bereits 2011 auf der Kocherwiese zu Gast. Auch ihre Band ist fast identisch. Sie wird erneut von den Gitarristen Arthur Neilson und Willie Scandlyn sowie Bassist Kevin Jenkins begleitet. Am Schlagzeug sitzt Robin Gould.

Die Tochter des hochgeschätzten Bluesmusikers Johnny Clyde Copeland ist eine der wichtigsten Vertreterinnen des zeitgenössischen Blues. Sie wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem als beste Blues-Sängerin und 2021 als „B.B. King Entertainer of the Year“ der zumal unter der Regierung von US-Präsident Barack Obama als originäre amerikanische Kunstform gewürdigt wurde, die einige der bemerkenswertesten und wichtigsten Musiker der Gegenwart hervorgebracht hat. „Der Blues“, erklärte die First Lady Michelle Obama, „ist eine Musik, die unsere Seelen berührt und uns hilft, uns über unsere Mühen zu erheben.“

2012 trat Copeland in der Reihe „In Performance at the White House“ auf, die 1978 von Jimmy Carter initiiert wurde. Das Blues-Special unter der Überschrift „Red, White and Blues“ versammelte Musiker wie B.B. King, Buddy Guy, Mick Jagger, Susan Tedesky  und Jeff Beck im „East Room“ und wurde live von den Sendern des öffentlich-rechtlichen Public Broadcasting Service (PBS) übertragen.

Bluesharp-Sensation

Beim Konzert der Jimmy Reiter Band kursierten noch einige weitere Namen von bereits bekannten Bluesfest-Größen, deren Auftritte auf der Kocherwiese bisher aber nicht bestätigt wurden. Das endgültige Line-up, so der langjährige Bluesfestplaner Werner Eichele, werde man wohl Ende des Monats bekannt geben können. Einen Namen kann er noch bestätigen: Jason Ricci wird mit seiner Band „The Bad Kind“ nach Gaildorf kommen und sein Bluesfestdebüt feiern.

Der Mann aus Maine, der unter anderem mit Mike Zito, Johnny Winter, Nick Moss und Walter Trout aufgetreten ist, gilt als einer der besten zeitgenössischen Bluesharpspieler überhaupt. Die Musik von „The Bad Kind“ basiert auf dem Sound der Stadt New Orleans und ist beeinflusst von Musikern wie Dr. John und der Funkband „The Meters“.

Text zum Foto: Die Sängerin Shemekia Copeland und der Gitarrist Gary Clark jr. 2011 im Weißen Haus in Washington. Copeland kommt in diesem Sommer zum zweiten Mal nach Gaildorf.  

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